Der im November 2023 veröffentlichte Bericht über die soziale Lage und Armut im Kanton Freiburg zeigt, dass mehr als 8,5 % der Freiburger Bevölkerung als «armutsgefährdet» gelten, das sind etwas mehr als 25'000 Menschen. Alleinerziehende Familien, von denen 92 % von Frauen geführt werden, sind besonders gefährdet, da ein Drittel von ihnen als armutsgefährdet gilt. Auch kinderreiche Familien sind betroffen. Es ist zudem bemerkenswert, dass mehr als jedes zehnte Kind im Kanton von Armut bedroht ist.
Diese Feststellungen zeigen deutlich, dass die Anwesenheit eines Kindes das Risiko einer finanziellen Verwundbarkeit für Haushalte erhöht und dass dieses Risiko mit der Anzahl der Kinder im Haushalt steigt. Auch die Tatsache, dass nur ein Erwachsener im Haushalt lebt, stellt ein erhöhtes Risiko dar (nur ein Einkommen, um den Bedarf der Familie zu decken).
Um diesen spezifischen Problemen von Familien zu begegnen, gelten seit dem 1. Januar 2026 Ergänzungsleistungen für Familien (EL Fam). Dieses Projekt wurde von Pro Familia stets unterstützt. Die Ergänzungsleistungen für Familien umfassen eine finanzielle Unterstützung, die sich aus der Differenz zwischen den anerkannten notwendigen Ausgaben der Familie und ihrem anrechenbaren Einkommen berechnet, sowie die Rückerstattung von Kinderbetreuungs- und Gesundheitskosten. Über die von den Gemeinden eingerichteten Familienschalter wird auch soziale Begleitung angeboten.